Die Red Devils stellen eine WM-Teilnehmerin

Foto Pascal Müller

Grosse Ehre für Désirée Gross-Holdener und ihren Verein, die Red Devils March-Höfe: Die Leistungsträgerin des Damen 1 hat es ins Nati-Aufgebot für die erstmals stattfindende Kleinfeld-Weltmeisterschaft geschafft.

Nachdem der internationale Unihockeyverband IFF bekanntgegeben hat, anlässlich der Frauen U19-WM in Lahti (FIN) die ersten offiziellen «3v3 World Floorball Championships» durchzuführen, entschied sich swiss unihockey, mit je einem Frauen- und Männerteam daran teilzunehmen. Die Anmeldung wurde öffentlich ausgeschrieben, worauf sich insgesamt über 200 Personen beworben haben. Eine davon war Désirée Gross-Holdener, die nicht nur ihre herausragenden Fähigkeiten am Ball in den Dienst der Red Devils stellt, sondern sich auch noch als Stufenverantwortliche für alle Damen & Juniorinnen engagiert. In dieser Funktion hat die 39-jährige Fachfrau im Finanz- und Rechnungswesen denn auch erstmals von der geplanten Kleinfeld-WM erfahren. «Der Anlass wurde im Rahmen eines Online-Meetings zum Thema Kleinfeld-Unihockey angesprochen. Erst wusste ich nicht einmal, worum es da genau geht. Und damit gerechnet, dass ich ein Teil davon werden würde, hätte ich damals schon gar nicht», erzählt Gross.   

Désirée Gross spielt seit 2015 für die Red Devils. Zuvor ging die Benknerin für die Jona-Uznach Flames und die FB Riders Dürnten-Bubikon-Rüti auf Torejagd.
Désirée Gross spielt seit 2015 für die Red Devils. Zuvor ging die Benknerin für die Jona-Uznach Flames und die FB Riders Dürnten-Bubikon-Rüti auf Torejagd. Foto Pascal Müller

Ein aufregender Anruf
Die Aufgabe, aus all den Bewerberinnen acht Feldspielerinnen und zwei Goalies zu nominieren, war dann den beiden Headcoaches des Damenteams, Corinne Vez (UHC Oekingen) und Anaïs Kistler (UHT Semsales), vorbehalten. «Am 19. März habe ich einen Anruf von Corinne erhalten und war dabei so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr», erinnert sich Gross. «Wir haben uns zuerst länger über die gerade laufenden Playoff-Viertelfinals in unserer Liga ausgetauscht. Als sie dann zum eigentlichen Grund ihres Anrufs überleitete und mir eröffnete, dass sie mich als Teil des WM-Kaders sieht, habe ich mich natürlich riesig gefreut.»   

Gross blickt auf eine lange und erfolgreiche Unihockeykarriere mit Stationen bei den Jona-Uznach Flames, den FB Riders sowie den Red Devils zurück. Sie hat in der NLA gespielt und darf sich auf dem Kleinfeld dreifache Schweizermeisterin und zweifache Cupsiegerin nennen (unter anderem holte sie mit den Red Devils 2015/16 das Double). Doch eine WM-Teilnahme ist auch für die inzwischen zweifache Mutter nochmals etwas ganz Besonderes: «Ich finde es super, dass das Kleinfeld-Unihockey ein solches Highlight erhält. Und für mich persönlich ist es natürlich genial, bei dieser Premiere zusammen mit so tollen Spielerinnen die Schweiz vertreten zu dürfen!»

Die Karriere von Désirée Gross (hier als frischgebackene Cupsiegerin mit den Red Devils 2016) ist reich an Highlights. Mit der Teilnahme an der Kleinfeld-WM kommt jetzt nochmals ein ganz grosses dazu.
Die Karriere von Désirée Gross (hier als frischgebackene Cupsiegerin mit den Red Devils 2016) ist reich an Highlights. Mit der Teilnahme an der Kleinfeld-WM kommt jetzt nochmals ein ganz grosses dazu. Foto Rico Züger

Kurze Vorbereitungsphase
Da rund die Hälfte des WM-Kaders noch bis Mitte des Monats um den Schweizermeistertitel kämpft, trifft sich die Kleinfeld-Nationalmannschaft erstmals am 21. April zu einem Trainingstag. Anfangs Mai steht dann ein Trainings-Weekend auf dem Programm, ehe es am Wochenende vom 11./12. Mai bereits ernst gilt. «Ich bin gespannt, wie wir in dieser kurzen Zeit als Team funktionieren und zusammenwachsen können», sagt Gross, die neben der Trainerin auf weitere ihr bereits bekannte Gesichter treffen wird: Gegen Nina Brecher von Gruppengegner UHCevi Gossau spielt sie regelmässig und auch die beiden Oekingerinnen Alice Roth und Franziska Müller kennt sie gut. «Seit meinem 20. Lebensjahr sind wir uns etliche Male auf dem Feld gegenübergestanden und haben um Medaillen gekämpft. Daraus hat sich vor allem mit Fränzi ein richtig freundschaftlicher Kontakt entwickelt.»

Einen kleinen Wermutstropfen bringt die Nomination für die WM aber mit sich: «Auf den Saisonabschlussevent mit unserem 1. Liga-Team muss ich leider verzichten. Das nehme ich aber unter diesen Umständen in Kauf», erzählt die Benknerin augenzwinkernd, und spricht ihren Teamkolleginnen bei dieser Gelegenheit noch einen grossen Dank aus: «Offiziell legt unser Team eine Trainingspause ein. Da es für meine Vorbereitung aber wichtig ist, den Unihockeystock bis zur WM so oft wie möglich in den Händen zu halten, haben sie sich mir zuliebe bereit erklärt, weiter zu trainieren.»

Seit kurzem ist auch bekannt, auf welche Gegnerinnen Gross und die Schweizer Kleinfeld-Nationalmannschaft in der Vorrunde treffen werden.
Seit kurzem ist auch bekannt, auf welche Gegnerinnen Gross und die Schweizer Kleinfeld-Nationalmannschaft in der Vorrunde treffen werden. Foto IFF